Nach zwei Jahren Corona bedingter Absage war es heute endlich so weit. Das Medizin an Bord Seminar, organisiert von der Segel-Kameradschaft Unterbacher See e.V. , findet statt.

Als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr meiner Heimatstadt sind mir die Themen rund um das Stichwort „Erste Hilfe“ dem Grunde nach nicht unbekannt. Da wir uns dabei aber eher auf festem Boden bewegen und vor allem Zugriff auf gut ausgebildete Notfall-Sanitäter und Notärzte haben, hatte das Seminarthema mein Interesse geweckt. 

Die beiden promovierten Mediziner und erfahrenen Fahrtensegler Udo und Martina von blauwasserdoc.de führten zunächst unterhaltsam und anschaulich durch die Theorie:

  • Grundlagen der Medizin auf See
  • Reisevorbereitung
  • Ausrüstungsempfehlung nach Fahrgebiet
  • eigene medizinische Vorbereitung
  • Behandlungsstrategien an Bord bei Erkrankungen und Unfällen mit Fallbeispielen

Zwischendurch und in der Mittagspause wurden wir vom Team der Segel-Kameradschaft Unterbacher See e.V.  hervorragend verpflegt, Hunger und Durst hatten absolut keine Chance.

Nach der Mittagspause ging es in die Praxis:

  • Wundversorgung (nähen und klammern)
  • Nageltrepanation
  • Legen eines venösen Zugangs
  • Besprechung Verbandstechniken
  • Herz-Lungen Wiederbelebung
  • Technik und Anwendung des AED (Automatischer externer Defibrillator)

Das Thema „Wundnaht vs. Klammern“ hat mich dabei besonders begeistert. Das Bildmaterial von genähten und/oder geklammerten Übungsobjekten lasse ich hier aus Gründen der Pietät außen vor. Das Anlegen einer Wundnaht ist schon auf nicht schwankendem Boden gar nicht so einfach wie es im Fernsehen aussieht. Ich sehe das sterile Naht-Set bei Wind und Welle quer durch den Salon fliegen. Mein Favorit ist seit heute, in der Hoffnung es nie benutzen zu müssen, das Hautklammer-Gerät.

Gleiches gilt für das Thema Luftröhrenschnitt oder Tracheotomie das im Notfall auch mit einfachen Mitteln durchgeführt werden kann. Eine Erkenntnis die uns bereits in den 80ern durch eine Action Serie von einem Protagonisten mit schottisch klingendem Namen näher gebracht wurde.

Selbstverständlich ersetzt ein solches Seminar nicht die professionelle Betreuung durch einen Mediziner oder ausgebildetes Pflegepersonal. Trotzdem nimmt es ein wenig „die Angst vor dem Unbekannten“. Im Notfall sollte man sich aber zumindest ein wenig auskennen und die Furcht „etwas falsch zu machen“ ablegen, nichts machen ändert nämlich auch nichts. Auch die im Notfall hilfreiche funkärztliche Beratung durch TMAS Germany braucht Augen und Ohren vor Ort. Hier helfen die Formulare „Funkärtzliche Beratung Primary“ und „Bodycheck“ bei der Einschätzung durch die erfahrenen Mediziner in Cuxhaven.