Werder (Havel) 2022 – Hausbooturlaub in 8 Tagen.
Mein zweiter Urlaub als Skipper, unterwegs mit dem Hausboot BRB-CD1

Tag eins

Morgens hieß es früh aufstehen, der Wecker klingelte schon um 3:45 Uhr. In Absprache mit dem Vercharterer in Werder (Havel) sollten wir unser Hausboot pünktlich um zehn übernehmen. Den Großteil des Gepäcks haben wir daher bereits am Donnerstagabend verladen. Freitags morgens hieß es nur noch eine Tasse Kaffee, Waschtasche und Hund einpacken und auf geht’s. Zum Glück hatten wir um diese Uhrzeit fast durchgehend freie Fahrt so dass wir bereits um 9:30 Uhr am Übergabeort angekommen sind. Als erstes durften wir direkt unser Gepäck verladen, der Hund bekam ein wenig Auslauf und dann ging es an die Formalitäten. Charter Vertrag unterschreiben (natürlich vorher lesen und besprechen), Kaution hinterlegen (in Bar wie gewohnt) und dann ging es auch schon an die obligatorische Einweisung und eine kurze Probefahrt.

Nach erfolgreichem Anlegemanöver haben wir uns noch kurz sortiert und dann ging es auf die erste Tour die Havel hinauf in Richtung Göttinsee bzw. 
Sacrow-Paretzer Kanal. Zwischendurch haben die Crew Mitglieder das Ruder übernommen um sich auch ein wenig auf das Thema Bootfahren einzustellen. Abends haben wir dann wieder im Charterhafen angelegt und ein wenig die Gegend und die Stadt Werder (Havel) erkundet. Die erste Nacht ging auch für die, die sich auf ungewohnten Terrain bewegten für alle gut vorüber.  

Tag zwei

Nach einem hervorragenden Frühstück (gut, dass mein Schwager sein Klapp- bzw. Brötchen-Fahrrad mit hatte) hieß es „Leinen Los“ und dann ging es Havelaufwärts bis zum Sacrow-Paretzer Kanal und ein kurzes Stück Richtung Ketzin. Vor der Fähre haben wir dann das Wendemanöver eingeleitet und uns einen Ankerplatz in der dafür ausgewiesenen Bucht vor der Kanal – Einfahrt gesucht. Hier hatten wir die Gelegenheit, den Grill auszuprobieren (kommt definitiv nicht auf meine Bucket-List) war eher eine Wärmeplatte. Gut, dass so ein Hausboot eine Terrasse hat. Zum Nachmittag sind wir dann wieder in den Hafen des Vercharterer zurück um noch ein wenig in Werder (Havel) zu bummeln und im Fischrestaurant Arielle eine Kleinigkeit zu essen.

Tag drei

Am dritten Tag gab es „Landgang“ für alle. Ab nach Werder (Havel), dort haben wir bei Krüger und Till zwei Kanadier ausgeliehen um die Insel einmal von der Wasserseite mit Muskelkraft zu erkunden. Gut, dass unser Hund alles mitmacht, so hat auch Buck die Rudertour genossen. Abends haben wir dann den ortsansässigen Pizza – Lieferdienst Word of Pizza in Werder (Havel) getestet, die Lieferung in die Marina hat hervorragend funktioniert.

Tag 4

Heute hieß es nach dem Frühstück wieder „Leinen los“ und im absoluten Entschleunigungs-Tempo von Werder (Havel) Richtung Marina Ferch. Hier hatten wir unser Glück auf einen Liegeplatz am Wochenende bereits einmal probiert, Otti der Hafenmeister hatte aber telefonisch abgewunken und uns für Montag einen Platz am Kopfsteg der Marina reserviert. So ging es vorbei an Werder und der Einfahrt zum Glindower See in Richtung Schwielowsee. Vorbei an wirklich wunderschönen Häusern und dem Resort Schwielowsee konnten wir dann mit der wirklich eingespielten Crew an der Marina anlegen. Die Marina beeindruckt durch absolute Sauberkeit und der Hafenmeister Otti und sein Kumpel sind zwei hilfsbereite Originale.Abends ging es zum Essen in die Bootsklause die ich für durchaus empfehlenswert halte.

Tag 5

Heute stand ein Schlag in Richtung Potsdam bevor. Leider ließ sich die Marina Potsdam nicht zu einer Reservierung hinreißen, so dass wir nach dem Motto „mal sehen“ losgefahren sind. Zurück durch den Schwielowersee in Richtung Caputh. Dort muss man aufpassen, hier fährt eine der beiden Seilfähren im Fahrgebiet, die Fähre Caputh. Leider mussten wir kurzfristig aufstoppen, da der Fährmann (nach dem wir die Talfahrer durchgelassen hatten) dann doch mal mit Tempo ablegte. Da wir als Sportbootfahrer der  Berufsschifffahrt „Binnen“ ausweichpflichtig sind war das okay, aber nicht ganz so fein. Vorbei an wunderschönen Campingplätzen, wie zum Beispiel dem Himmelreich Campingging es in den Templiner See. Dort haben wir uns dann gegen Potsdam und für ein Mittagessen vor Anker entschieden. Leider wollte der Anker nicht so wie wir, so dass wir dann doch direkt nach dem Kochen an Bord „Anker auf“ gegangen sind. Sicherheitshalber hatten wir in Ferch für eine weiter Nacht reserviert, so dass wir bedenkenlos den Rückweg antreten konnten.

Tag 6

Für heute sah das Wetter nicht ganz so gut aus. Sonnig aber extrem windig. Prompt kam auch morgens die Wetterwarnung per WhatsApp vom Vercharterer, aber als Segler hab ich das Wetter im Blick. Also hieß es pünktlich um 10.00 Uhr „Leinen los“ und zurück in den Heimathafen nach Werder (Havel). Die Strecke war ja nun bekannt, daher haben wir die Geschwindigkeit auf der Rücktour etwas erhöht. Das war auch gut so, da wir mit den ersten auftauchenden Böen noch sauber angelegen konnten. Hier zeigte sich wieder einmal, wie gut wir uns als Crew in den paar Tagen auf einander abgestimmt hatten. Abends gab es sensationellen Räucherfisch von Fischer Berner, eine unbedingte Empfehlung Wert. Danach haben wir wie immer noch etwas auf dem Vordeck gesessen und geklönt. Bei einer aufkommenden Böe sind und dann noch prompt unsere Tischsets über Bord gegangen. Zum Glück hatte Kirsten (ihr wisst, die beste Ehefrau der Welt) noch Ihren Bikini drunter und ist zur Rettung der Meere vor Plastik noch mal kurz ins Wasser gesprungen.

Tag 7

Da das Wetter heute weiterhin etwas mehr Wind versprach, als so ein Hausboot vertragen kann, gab es heute wieder „Landgang“. Wir haben uns für eine kurze Autotour von Werder (Havel) nach Potsdam entschieden. Dort haben wir dann etwas Sightseeing veranstaltet und den Pfingstberg, das Marmor Palais und das Schloss Cecilienhof bewundert. Zum Abschluss gab es ein leckeres Bierchen und eine Bulette in der Alten Meierei Potsdam. Auf dem Rückweg haben wir dann noch mal Grillgut gebunkert und am Abend noch mal den Grill in der Marina angeworfen.

Tag 8

Heute hätten wir das Boot noch bis 16.00 Uhr nutzen können. Da aber alle noch ein Stück Weg vor sich hatten haben wir uns gemeinsam für eine Abreise nach dem Frühstück entschieden. Also Taschen packen, Boot säubern, Abtanken und von Werder (Havel) auf Richtung Heimat bzw. noch ein kleiner Abstecher zu meinen Schwiegereltern.

Fazit: Hausboot ist „Bootfahrten mal anders“ aber eine Erfahrung Wert. Auf jeden Fall ein toller Urlaub zum runterkommen und abschalten ! Danke an die tolle Crew. 

Eine Törnzusammenfassung in Form eines Video findet ihr auch auf meinem YouTube Channel

Werder

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