Spätsommer 2022 – endlich ist es so weit. Auf dem Programm steht Jollen segeln auf der Schlei.

Start der Reise ist das Bootshaus des Segel Club Baldeneysee e.V.. Da wir zwei Boote mitnehmen (eins kommt noch direkt zum Zielort) müssen wir die Jollen erstmal transportfähig machen. Also wird zuerst der Holz-Pirat mit dem schönen Namen „Thor“ und dann die Gruben Sprint „Arielle“ reisefertig gemacht.
Das bedeutet:
– Segel abschlagen
– Mast legen
– ab auf den Trailer
– für den Transport sichern

Dann lassen wir den Abend bei Grillfleisch und Bier ausklingen. Übernachtet wird im Bootshaus, da wir am kommenden Tag früh aufbrechen wollen.

Um 0500 Uhr klingelt der Wecker, Katzenwäsche, Kaffee und auf gehts Richtung Lindaunis an der Schlei. Vor uns liegen gut 550 km Strecke, die wir fast staufrei gemeistert haben. Durch den Elbtunnel, vorbei am immer wieder beeindruckenden Hamburger Hafen und über den Nord-Ostsee-Kanal. Alles in allem sind wir „gut durchgekommen“ und kurz nach 13.30 sind wir dann auch am Ziel in Lindaunis angekommen. Dort müssen die Boote dann natürlich wieder segelklar gemacht werden, die dritte Jolle, eine Ixylon ist auch bereits eingetroffen. Dann noch fix eingekauft, der frühe Tagesstart und die Fahrt fordern ihren Tribut.

Für den ersten Segeltag haben wir uns für eine Tour nach Brodersby-Burg entschieden. So geht es gute 2,5 h mit achterlichem Wind in Richtung Südwest. Mit Hilfe des Bootshakens haben wir die Fock ausgebaumt, so dass wir im Schmetterling segeln konnten. Dort haben wir am menschenleeren Badestrand eine kurze Pause eingelegt. Zurück hieß es dann „gegen an“ zurück zu unserem Liegeplatz. Nicht ganz so einfach war die Fahrt durch die Enge bei Missunde, aber nach 5 Stunden, gefühlten 100 Wenden und fast 25sm konnten wir wieder am Steg in Lindaunis anlegen.
Dann gab erstmal Manöverkritik. Die beiden anderen Jollen konnten weit mehr Höhe laufen als wir. Warum ? Wir hatten die Fock nicht sauber durchgesetzt, was uns wirklich Meter gekostet hat. Egal, aus Erfahrung lernt man.
Allerdings habe ich bei der langen Tour meine Knie etwas überlastet, so dass meine Bewegungsfähigkeit die kommenden Tage doch etwas eingeschränkt war.

Am zweiten Segeltag hatten wir schon „ganz nett Wind“, so dass wir das Groß ins Reff gebunden haben. Gesegelt sind wir dann im für uns oberen Teil der Schlei, vor der Lindaunisbrücke.

Segeltag Nummer 3, Windfinder und Wind versprechen für die Schlei „nichts gutes“. So entscheiden sich drei für ein kurzes Segelabenteuer vor dem Frühstück. Da einer aus der Segeltruppe sich gerne in Kappeln ein größeres Segelboot anschauen möchte entscheiden wir uns für einen Tagesausflug nach Kappeln an der Schlei. Nach einer „Stadtbesichtigung“ haben wir uns im Südhafen auf der Terrasse des Tauwerk niedergelassen, um ein wenig Hafenkino zu geniessen. Sehr beeindruckend, wie die Skipper der teilweise doch recht großen Yachten gekonnt in ihre Boxen gleiten.

Am 4. Tag war uns der Wind an der Schlei weiterhin nicht hold und sollte in Böen ordentlich auffrischen. Also machten sich zwei Boote noch mal vor dem Frühstück auf den Weg. Wir zwei, die wir im Ferienhaus geblieben sind, haben die Reste der Nacht beseitigt und das Frühstück vorbereitet. Auf Grund der Windverhältnisse haben wir uns dann noch entschieden, die Boote auf dem Rückweg anzulanden und wieder auf die Trailer zu ziehen. Nach dem Frühstück haben wir dann wieder alles aufgeladen und verzurrt um uns wieder auf den Heimweg zu machen.
Abends sind wir dann gegen 2100 Uhr heil am Bootshaus des Segel Club Baldeneysee e.V. angekommen. Auf Grund der Dunkelheit haben wir die Boote nur auf den Platz gestellt und uns verabschiedet.

Montags ging es dann noch mal zum Bootshaus des Segel Club Baldeneysee e.V. um die beiden Jollen wieder segelfertig für den See zu machen.

Alles in allem eine tolle Tour, die mich und meinem Segelpartner mit Sicherheit weitergebracht haben. Die Schlei ist ein tolles Segelrevier und ich glaube hier waren wir nicht zum letzten Mal.

Zeit Danke zu sagen, Danke an unseren Boots- und Platzwart für die gesamte Organisation der Tour. Danke an unseren Smutje für ein stets perfektes Frühstück, sensationelle Abendessen und überhaupt. Danke an alle Mitsegler fürs aufeinander aufpassen und alle Tipps. Danke euch.

Eine Törnzusammenfassung in Form eines kurzen Video findet ihr auch auf meinem YouTube Channel

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