Marie oder warum Segler einfach die nettesten Menschen der Welt sind.

Heute war es so weit, nachdem wir den gestrigen Hitzetag genutzt haben, um die letzten Vorbereitungen am Bootstrailer abzuschließen ging es heute los in Richtung Belgien. Neben dem Austausch der Spanngurte habe ich am Trailer noch eine neue Heckleuchte montieren müssen. Warum? Weil ich die alte in der eigenen Garage aus Blödheit kaputt gefahren habe. Leider habe ich beim Einbau ein Masse-Fehler verzapft, sodass zunächst alles blinkte, nur nicht das richtige.

Die Fahrt zum Hafen war eigentlich total entspannt. Wir sind gut durchgekommen und unser Türcode für das Hafentor hat funktioniert. Das eigentliche Slippen war dann so… Nach einem guten Ansatz an die Rampe ging die Langauflagen nicht herunter und ich musste erst ein wenig basteln. Dabei habe ich mir doch schön das Schienbein verletzt. Egal, dann bleiben die Langauflagen halt oben und wir fahren weiter rein. Hat dann auch geklappt. Der Motor sprang fast direkt an und so konnte ich Kurs auf den Liegeplatz nehmen. Bis hier hin noch fast alles gut.

Am Liegeplatz angekommen ein ziemliches gekurbel. Hafenkino vom feinsten produziert. Bis sich eben jene Marie vom Nachbarboot erbarmte. Bootshaken raus, das Boot in die Box gezogen, fertig. Dachte ich. Ein Blick in die Bilge – Scheiße voll. Hätte da nicht ein Stopfen sein müssen? Der war dann mal weg. Zum Glück war Marie praktisch veranlagt. Schnell den Korken vom letzten Rotwein organisiert und erst mal ein Notstopfen gebaut. Danach mit Handtüchern die Bilge geleert, natürlich unter Zuhilfenahme der Pumpe. Gleichzeitig fiel ihr die wachsende, leicht blutige, Beule an meinem Schienbein auf. Lange Rede kurzer Sinn, Marie hatte nicht nur Korken, sondern auch Jod. So konnte ich bestens versorgt die Bilge leer machen.

Dann erst mal ab zum nah gelegenen Boote Shop und ein Paket Ersatzstopfen gekauft. Leicht mit dem Hammer einklopfen… dicht. Am meisten ärgere ich mich über mich selbst, weil genau dieses Thema mit den Ersatzstopfen kam im SKS dran.

Danach habe ich noch die Hilfe unseres Platznachbarn in Anspruch genommen. Beim Thema Motorboot verfüge ich schlichtweg über zu wenig Erfahrung. Er vermutet, dass es stehendes Wasser war und ich mir erst mal keine Sorgen zu machen brauche.

Abends sind wir dann noch mit einem Sechserpack Bier zu Marie aufs Boot, um uns anständig zu bedanken.

Danke Marie!

Marie